Gelassenheit

Ein Mönch wurde einst von seinen Schülern gefragt, warum er stets so ruhig und gelassen sei und trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sei und so viel Liebe ausstrahle.

Er antwortete:
„Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich spreche, dann spreche ich …“

Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
„Das tun wir doch auch, aber was tust Du darüber hinaus?“

Er sagte wiederum:
„Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich …“

Wieder fielen ihm die Fragesteller ungeduldig ins Wort und riefen:
„Aber das tun wir doch auch!“

Geduldig antwortete er ihnen:
„Nein! Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.
Ihr seid sehr, sehr selten genau bei dem, was ihr gerade tut.
Deshalb verpasst ihr das eigentliche …
Deshalb verpasst ihr letztlich Gott“

Da verstanden die Fragesteller.

Weisheit – Zitateheft 2015