Dieses Zitat von John F. Kennedy ist das Credo des Unternehmers Norman Rentrop. „Der Verlag, der Sie berät“, unter diesem Motto steht Rentrops Arbeit, die vor 21 Jahren mit der bis heute erfolgreichen Zeitschrift „Die Geschäftsidee“ begann. Heute beschäftigt der 39jährige weltweit 600 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 156 Millionen Mark, Tendenz steigend.
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Norman Rentrop wußte schon früh, was er wollte und ist seinen Weg zielstrebig und konsequent gegangen: Mit zwölf Jahren arbeitete er bei einer Schülerzeitung, machte später ein Bonner Jugendmagazin und war schließlich als Lokalreporter für die „Bonner Rundschau“ unterwegs. Als sich Anfang der 70er Jahre in Deutschland immer mehr kostenlose Anzeigenblätter erfolgreich etablierten, erzählte ihm sein damaliger Chef begeistert, wie es ihm und zwei Verlegern mit nur 500 Mark Startkapital gelungen war, in Bad Godesberg das Anzeigenblatt „Blickpunkt“ zu starten – für den jungen Mann ein prägendes Aha-Erlebnis. Weil ihn „nichts mehr motiviert als erfolgreiche Vorbilder“ ließ sich Norman Rentrop alles genau erklären und dachte darüber nach, ein eigenes Anzeigenblatt herauszugeben. Seine Ersparnisse: 10 000 Mark. Sein Freund und Partner Wolfgang Sudau verfügte über die gleiche Summe. Doch kurz bevor sie ihr Projekt starteten, kündigte der Bonner „Generalanzeiger“ eine Offensive an. Chancenlos gegen den übermächtigen Konkurrenten, verzichteten sie auf einen Einstieg ins Zeitungsgeschäft.
Während Sudau nach Südwesten ging und dort eine Anzeigenblatt-Kette aufbaute, blieb Rentrop in Bad Godesberg und kontrollierte per Moped zunächst die Austräger-Gruppe einer Prospekt-Verteilagentur. Doch schnell wurde ihm klar, daß er das „nicht bis zum 65. Lebensjahr machen wollte“.
Während eines Englandaufenthaltes als Austauschschüler lernte Rentrop die Verleger eines Gründermagazins kennen. Seine Berufserfahrung, sein Auftreten und sein Ehrgeiz beeindruckten die Herren so sehr, daß sie ihm schließlich anboten, das Konzept ihrer „Geschäftsidee“ zu kaufen. An die Unternehmensgründung erinnert sich der in Bonn-Bad Godesberg ansässige Verleger genau. Am 27. Oktober 1976, einem Tag nach seinem 18. Geburtstag, beantragte er einen Gewerbeschein für einen eigenen Verlag. Sein Konzept für die „Geschäftsidee“, das er später auf den gesamten Verlag ausweitete: „Die publizistische Beratung selbständiger Unternehmer und aller, die unternehmerische Verantwortung tragen, bei der Erreichung ihrer Lebensziele. Die Förderung von Selbständigkeit und Eigenverantwortung zur Schaffung einer freien, sozialen Gesellschaft.“
Dazu trägt der Verlag jedes Jahr unter anderem mit zwölf Ausbildungsplätzen zum Verlags-, Werbe-, Büro- und Datenverarbeitungskaufmann bei, fördert sportliche Initiativen in der Region Köln-Bonn mit Schwerpunkt Basketball, stiftet den Cicero-Preis für Redekultur und einen Franchise-Nehmer-Preis.
Auch die „Deutschen Gründertage“ mit Gastrednern wie Bundeswirtschaftsminister Dr. Günter Rexrodt gehen auf eine Initiative Rentrops aus dem Jahr 1990 zurück, der damit Gründer und Jungunternehmer über neue Unternehmenschancen, Trends und Entwicklungen informieren will.
Der Umsatz der Verlagsgruppe Norman Rentrop stieg von 101 Millionen Mark in 1993 über 133 Millionen (1994) auf 154 Millionen Mark im Jahr 1995. Die Erträge wurden wieder investiert – in rund 40 Loseblattsammlungen, Informationsdienste und Fachzeitschriften von „Die Aktien-Analyse“ über den „Reden-Berater“ bis zum „Stil und Etikette“. Zudem offeriert der Verlag mehr als 150 Fachbücher, darunter den „Renner“ (Rentrop) „Erfolgreich arbeiten von zu Hause aus“.
Ausbauen will der Skifahrer und Golfspieler Rentrop sein Print-Angebot mit „maßgeschneiderten Informationen für kleine Spezialbranchen“. Er sitzt im Aufsichtsrat des Nachrichtensenders n-tv, im Beirat des Instituts für Mittelstandsforschung, in einem Ausschuß des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) und ist in diversen nationalen und internationalen Verbänden vertreten. Rentrop setzt aber nicht nur auf den fachlichen Nutzen seiner Druckwerke.
Er weiß, daß ein Unternehmen ohne ausgeprägten Kundenservice deutlich schlechtere Marktchancen hat als ein professioneller Dienstleister. Deshalb können Verlagskunden per Wertscheck aktuelle Steuertips erhalten, das Archiv der Redaktion nutzen oder auch persönliche Beratung in Anspruch nehmen.
Darüber hinaus bietet Rentrop telefonische Redaktions-Sprechstunden und einen rund um die Uhr arbeitenden Faxabruf-Dienst mit ständig aktualisierten Dokumenten. Hinzu kommt die Präsenz in elektronischen Informationsdiensten wie T-Online und CompuServe sowie im Internet. Dennoch geht er nicht von einer Entweder-Oder-Situation zwischen elektronischer und gedruckter Information aus, sondern glaubt fest an die Zukunft von Printmedien. Sein Ziel: Nischen besetzen und dafür Marktführer sein.
Wer eine solche Position hat, muß mit harter Konkurrenz und unfairen Attacken rechnen. So gab es 1995 Veröffentlichungen, die den Erfolgs-Verleger als Anhänger der Scientology-Sekte bezeichneten und ihn damit „persönlich tief getroffen“ haben.
Rentrop ging in die Offensive, entließ Autoren, die als Spender der Scientologen bekannt waren und stellte klar,: „Ich bin und war nie Mitglied von Scientology.“ Deren Art zu denken widerspreche der seinen völlig. Rentrop widmet seine Zeit und seine Kreativität lieber neuen Ideen. Eine davon: In Zusammenarbeit mit Anzeigenblättern – da schließt sich der Kreis – einen Zustelldienst für Massendrucksachen einzurichten. Sein Ziel: Noch in diesem Jahr die Postgebühren mit einem Billigtarif deutlich zu unterbieten. Feste Arbeitszeiten sind für den Einzelunternehmer, der auch nach 22 Uhr noch geschäftlich telefoniert, wegen zahlreicher Aktivitäten im In- und Ausland kein Thema. Dazu zählen Beteiligungen an n-tv und Radio Lindau, dem Presse Service und der Prisma Werbeagentur in Bonn, New Business in Wien, Rentrop & Straton in Bukarest, Sunday Business Post in Dublin und The Global Network in Washington. Diskussionen um den Standort Deutschland spielen für den bodenständigen Norman Rentrop dennoch keine Rolle. In Bad Godesberg fühlen seine Mitarbeiter und er sich wohl. Rentrop: „Deshalb ist und bleibt unser Stammsitz hier.“