Mit 17 witterte der Bonner Schüler Norman Rentrop das große Geschäft: ein Anzeigenblatt. Doch das Geschäft ging in die Hose. Rentrop zahlte 10.000 Mark Lehrgeld. Und die Mitarbeiter, die er in seinem jugendlichen Überschwang angeheuert hatte, trugen statt Zeitungen Werbezettel aus. Seine Prospektverteil-Agentur half, die Verluste wieder hereinzuholen.
„aktiv“ Wirtschaftszeitung 10./8. Mai 1982
Als Einmann-Betrieb legte Rentrop 1976 mit seiner Zeitschrift los. Heute hat der Verlag über 70 Mitarbeiter. Rund 19.000 Leser haben „die Geschäftsidee“ abonniert, die inzwischen auch in vier anderen europäischen Ländern erscheint. Für Nachschub an Ideen sorgt ein eigenes Büro in den USA.
Natürlich gab es auch Startschwierigkeiten. „Die Kreditgeber“, schmunzelt Rentrop, „waren mehr als skeptisch, weil sie mir in meinem jugendlichen Alter nicht viel zutrauten. Und anfangs haben sich einige Zeitungen geweigert, unsere Anzeigen zu drucken, weil sie glaubten, an der Sache sei was faul.“
In erster Linie beschäftigten sich die Marktstudien mit lukrativen kleinen Geschäften, die man mit wenig Kapital starten kann – oft neben dem Hauptberuf, damit das Risiko überschaubar bleibt. „Einigen hundert Lesern“, schätzt Rentrop, hat er zur eigenen Existenz verholfen.
Eine Erfolgsgarantie freilich kann der Verleger nicht übernehmen: „Wir liefern die Informationen. Was daraus wird, hängt von dem ab, der die Idee verwirklicht. Und dazu gehört in jedem Fall harte eigene Arbeit.“
Veröffentlicht werden nur Ideen, die schon erfolgreich praktiziert worden sind. Trotzdem läßt sich nicht jede Idee verwirklichen. Rentrop: „Mit dem Skateboard-Park hatten wir keinen Erfolg. In Amerika war das ein ungeheurer Renner. Die Skateboards selbst liefen ja auch hier gut. Aber eben nur eine Eintagsfliege.“
Bei der Frage nach der besten Idee braucht Rentrop nicht lange zu überlegen: „Klar, das war meine eigene Idee mit den Ideen.“