Wer Friedhelm Rentrop begegnet, kann kaum glauben, daß dieser dynamische und so jugendlich wirkende Mann bereits auf sieben Jahrzehnte eines erfolgreichen und aktiven Lebens zurückblickt. Er wurde am 14. Februar 1999 70 Jahre alt.
VNR Pressestelle
Nichts hat Friedhelm Rentrop von seiner Lebhaftigkeit und seinem Engagement verloren. Sein großes Interesse gilt nach wie vor der Politik und der Wirtschaft. Erst vor wenigen Wochen hat er den Aufsichtsratssitz in der Verlagsgruppe seines Sohnes Norman Rentrop, der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, übernommen.
Friedhelm Rentrop war und ist auf vielen Gebieten aktiv: Als Politiker, als Wirtschaftsberater, als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Als ein Mann, dem das Gemeinwohl mehr bedeutet als nur reines Lippenbekenntnis, widmet er sein Engagement aber auch Einrichtungen außerhalb der Politik und der Wirtschaft.
Wie ein roter Faden zieht sich die Steuerpolitik durch das berufliche Leben Friedhelm Rentrops. Der frühere Abgeordnete der FDP im Bundestag hat sich als Finanzexperte vor allem für eine Vereinfachung des Steuerrechts eingesetzt, weil er im immer stärker wuchernden Gestrüpp der Steuerparagraphen eine zunehmende Belastung für die Bürger sieht. Zunächst als Obmann der FDP-Fraktion im wichtigen Finanzausschuß und von 1982 bis 1983 als dessen Vorsitzender hat er entscheidenden Anteil an der Reform der Grunderwerbssteuer, die eine beispielhafte Vereinfachung und Steuersenkung brachte. Rentrop kandidierte 1980 erfolgreich für den Deutschen Bundestag. In seinem Heimatwahlkreis Bonn holte er mit die bundesweit höchsten Stimmprozente für die Liberalen.
In diesem guten Ergebnis drückt sich gleichermaßen Anerkennung für die politische Arbeit und Beliebtheit des Politikers Friedhelm Rentrop in Bonn-Bad Godesberg aus, in dem der gebürtige Kölner seit 1945 fest verwurzelt ist. In der Bonner Kommunalpolitik hat Rentrop 20 Jahre lang erfolgreich zum Wohle der Stadt gearbeitet und Profil gezeigt: Als sachkundiger Bürger im Ausschuß für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften sowie im Kuratorium der „Stiftung Bonner Altenhilfe“ war sein Rat gefragt.
In Bad Godesberg machte er sich nach seinem Studium in Köln und Bonn bereits 1955 als Steuerberater mit einer eigenen Praxis selbständig. Als Steuerberater und später auch als Wirtschaftsprüfer genoß Friedhelm Rentrop weit über die Bundeshauptstadt hinaus einen herausragenden Ruf. Über 25 Jahre gehörte er dem Vorstand des Verbandes der steuerberatenden Berufe Köln an.
Einen Namen erwarb sich der „bekennende Freiberufler“ zugleich als Experte für internationales, insbesondere deutsch-englisches und deutsch-amerikanisches Steuerrecht, als Berater mittelständischer Unternehmen, von Verbänden und gemeinnützigen Institutionen. Für die Leffers AG bereitete er als Vorsitzender des Aufsichtsrat die erfolgreiche Börseneinführung vor. Von 1981 bis 1996 war Rentrop Mitglied des Verwaltungsrates der DSL-Bank, seit 1989 Vorstandsmitglied der DSL-Holding AG und von 1993 bis 1996 deren Vorstandssprecher. Rentrop hat durch sein Engagement in diesem Institut entscheidenden Anteil am Aufstieg zahlreicher Gründungsunternehmen.
Seine 1955 aufgenommene Praxis gab er mit seinem Einzug in den Deutschen Bundestag an vier Kollegen ab. 1985 – nach Ausscheiden aus dem Bundestag – eröffnete er erneut eine Praxis. 1996 legte er sie in jüngere Hände, da, wie er sagt, der Verlust an Vorhersehbarkeit steuerlicher Entwicklungen ihn mit Grauen erfülle. „Über die Zukunft steuerlicher Entwicklungen kann man nur würfeln – und das ist zu wenig“.
Seine internationalen Aktivitäten setzt Rentrop unter anderem in der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft fort, die ihren früheren Präsidenten zum Ehrenpräsidenten ernannte.
Neben Beruf und Politik engagierte und engagiert sich Friedhelm Rentrop in zahlreichen Ehrenämtern. So gehört seit vielen Jahren dem Wassersport seine Vorliebe. Von 1972 bis 1976 war er Vorsitzender des Wassersportvereins Godesberg, von 1977 bis 1980 Schatzmeister des Deutschen Ruderverbandes.
Dem Aloisiuskolleg ist er seit 1945 verbunden: Heute als Ehrenvorsitzender des Fördervereins, dem er von 1969 bis 1994 vorsaß. Als Schatzmeister und stellvertretender Vorsitzender im Förderverein für das Kinderherzzentrum St. Augustin setzt sich Friedhelm Rentrop in besonderer Weise dafür ein, daß herzkranke Kinder eine herausragende medizinische und menschliche Betreuung erfahren.
Seine Frau Annemie, eine gebürtige Bad Godesbergerin, feiert übrigens am gleichen Tag Geburtstag. Das Ehepaar hat fünf Kinder (34 bis 41 Jahre alt) und neun Enkelkinder.
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