1. Mache die Nacht nicht zum Tag; der Schlaf vor Mitternacht ist mehr wert als nach Sonnenaufgang.
2. Lasset euren Körper und eure Nerven ausruhen. Das geschieht nicht bei Vergnügungen und auf dem Tanzboden, sondern in Gottes freier Natur. Heiligt den Sonntag, denn er ist uns zum Ruhen bestimmt.
3. Habet acht auf den täglichen Stuhlgang! Eßt lieber zu wenig, als zu viel und lasset dem Magen Zeit zur Verdauung. Viel Fleisch und starke Gewürze machen das Blut schwer und scharf; lebet auf einfache und gemischte Kost und verachtet nicht das natürliche Getränk: frisches Wasser.
4. Beladet den Magen nicht des abends mit schwer verdaulichen Speisen, die unruhigen Schlaf und schwere Träume verursachen. Lasset euch Zeit zum Essen, dann nützet ihr die Nahrung besser aus.
5. Decket euch nicht mit schweren und vollen Betten zu; euer Lager sei lieber zu hart als zu weich.
6. Kleidet euch nicht nach der Mode, sondern nach dem Wetter. Lasset Füße und Unterleib warm. Dünne Strümpfe und Schuhe, wenn es schneit und friert, sind ein Verbrechen an der Gesundheit.
7. Frische Luft hat noch niemand krank gemacht, deshalb lüftet die Zimmer gut und schlafet des nachts bei offenem Fenster. Atmet tief, aber macht auf der Straße bei Wind und Staub den Mund zu; die Nase genügt zum Atemholen.
8. Gewöhnet eure Kinder an fleißigen Gebrauch des Wassers. Kaltes Wasser härtet ab. Haltet Mund und Zähne rein, so könnt ihr manche Ansteckung verhüten.
9. Denket immer daran, daß Gesundheit unser größtes Gut ist und fangt nicht erst an, vernünftig zu leben, wenn es zu spät ist.
Dr. Carl Ludwig Ernst Eckart – Nürnberger Magistratsrat und Stammvater der heutigen Spital-Apotheke (1830-1911), dort gesehen 2022